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S.P.A. IV

  • 16.03. & 17.03.2024, Museum Folkwang, Essen

    Am Finissage-Wochenende der Ausstellung »Wir ist Zukunft« verwandelte das Kurort Kuratorium das Foyer des Museum Folkwang in einen Ort des experimentellen Entspannens. Die performative Anwendung im Kurlabor wurde für die Ausstellung konzipiert und bot den Besucher:innen die Gelegenheit, Kunst und Kur auf besondere Weise zu erleben.

Das Labor befand sich im Foyer des Museum Folkwang. Die Teilnehmenden konnten sich eines von dreizehn verschieden gestalteten Wärmetextilien aussuchen, das dann per Mikrowelle auf eine angenehme Temperatur gebracht wurde. Anschließend wurden die Textilien den Teilnehmenden angelegt und sie betraten die Ausstellung. Das Kurort Kuratorium bespielte auch die große Videowand im Foyer mit einer immersiven Animation, die den Formgebungsprozess der Wärmetextilien aufgriff.

Die Form der Wärmetextilien ist von der Geometrie des Kurlabors abgeleitet und dekonstruiert diese, mit dem Ziel hohen Tragekomfort und bestmögliche Wärmeabstrahlung zu gewährleisten. Das Design der Stoffe basiert auf Turing-Patterns und ist in vier verschiedenen Farben gestaltet. Dadurch erinnern die Textilien an die vielen bunten Organismen, die Korallenriffe bewohnen. Die Textilien sind mit verschiedenen Samen und Kernen gefüllt, die durch das Erwärmen in der Mikrowelle jeweils unterschiedliche Haptiken und Gerüche mit sich bringen.

Durch die Textilien veränderte sich der Ausstellungsbesuch für die Teilnehmenden grundlegend. Die Wärme sorgte für eine sinnliche Erfahrung, die die sonst eher visuelle und kognitive Auseinandersetzung mit der Kunst bereicherte und eine andere Verbindung zu den ausgestellten Werken ermöglichte. Durch das Tragen der Textilien entstand für die Dauer des Ausstellungsbesuchs eine Gemeinschaft zwischen den Teilnehmenden, die sich durch das gemeinsame Erlebnis der Anwendung und die sichtbare Zugehörigkeit verbunden fühlten.

Regelmäßig wurde die Anwendung durch ein performatives Element erweitert. Zwei Mitglieder des Kurort Kuratoriums betraten, mit Diffuser und Triangel ausgestattet, den Ausstellungsraum und näherten sich den Trägern der Wärmetextilien. In einer losen Choreografie wurde ein Netz aus Blickkontakten, Triangelpings und Diffusernebel über die Ausstellung gespannt, das den Teilnehmenden ihre Position in dieser flüchtigen Gemeinschaft vergegenwärtigte.